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spielzeitheft_17-18

Lot Vekemans, Jahrgang 1965, studierte Geographie, später an der Schriftsteller-Akade- mie Colofon in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke. Sie sind in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt und wurden vielfach preisgekrönt. Ihr Stück «Gift» feiert derzeit in Deutschland Triumphe. «Ein Brautkleid aus Warschau» ist ihr Romandebüt und erschien 2016 im Wallstein-Verlag. Felix Prader, geboren 1952 in Zürich, begann als Regieassistent bei Horst Zankl am Theater am Neumarkt, war dann Assistent von Peter Stein, Klaus Michael Grüber und Robert Wilson an der Berliner Schaubühne, wo er mehrere Male inszeniert hat, u.a. Robert Walsers «Familiensze- nen» und 1995 die deutschsprachige Erstauffüh- rung von Yasmina Rezas «Kunst», die immer noch zu sehen ist. Darüber hinaus hat er u.a. in Genf, Basel, Bern, Zürich, Düsseldorf, Bochum, Köln, Mainz, in den USA, in Frankreich und in Spanien als freier Regisseur gearbeitet. Seine Schaubühnen-Inszenierung von Javier Tomeos «Mütter und Söhne» wurde 1991 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Am Theater Kanton Zürich hat er «Die Grönholm-Methode», «Das Ende vom Anfang», «Der Gott des Gemetzels», «Volpone», «Dinner für Spinner» und «Der Revisor» inszeniert. Regie: Felix Prader Bühne und Kostüme: Anja Furthmann Es spielen: Katharina von Bock, Pit Arne Pietz Premiere: 16. November 2017 Der Grund ihres Treffens ist ein Brief der Friedhofsverwaltung, in dem die Umbettung ihres Kindes angekündigt wird, nachdem man auf dem Gelände Gift im Boden gefunden hat. Seltsam nur, dass sich niemand von der Fried- hofsverwaltung blicken lässt. Das Elternpaar begegnet sich unsicher nach der langen Zeit, zwischen Abrechnung und Annäherung, Trost und Trauer. Zärtlichkeit und Härte dominie- ren die Szenen dieses Wiedersehens: es ist das Porträt eines Paares, dessen Schicksal schon vorbei zu sein scheint – und das dennoch noch einmal durch alles hindurchgehen muss, in der Hoffnung, endlich in einem Leben nach ihrem gemeinsamen Leben anzukommen. Oder gibt es sogar noch Hoffnung für das ehemalige Paar? «Gift» erzählt von zwei Menschen auf der Su- che nach der Möglichkeit, die Vergangenheit zu akzeptieren, in gemeinsamer Erinnerung Ruhe zu finden und Vertrautes wieder zuzulas- sen. Dabei lässt Vekemans mit ihrer psycholo- gisch genau beobachteten Sprache bei aller Tragik durchaus auch komische Momente auf- blitzen. «Mit ihrem wunderbaren Dialog über zwei Men schen, die erst ein Kind verloren haben, dann sich selbst und dann einander, trifft Vekemans direkt ins Herz», hiess es in der Ju- rybegründung für einen der wichtigsten nie- derländischen Theaterpreise, den die Autorin 2010 für «Gift» erhielt.

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