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spielzeitheft_17-18

14 —15 Die Affäre Rue d Komödie von Eugène Labiche LENGLUMÉ (die Vorhänge öffnend) Madame! ... Mademoiselle! ... Kommen Sie raus! MISTINGUE (aufwachend) Was? ... Wie? (Er hat eine sehr rote Nase.) LENGLUMÉ Ein Mann! MISTINGUE (sich setzend) Monsieur wünschen? LENGLUMÉ Wie, was ich wünsche ...? Was machen Sie hier in meinem Bett? MISTINGUE Ihr Bett? ... (Sich umblickend) Sowas! ... Wo bin ich denn hier? LENGLUMÉ Bei mir zu Hause, Monsieur, Rue de Provence. MISTINGUE (lebhaft vom Bett herunter­ springend. Er hat eine Hose an.) Rue de Provence? Wo ich doch beim Odéon wohne! LENGLUMÉ Sprechen Sie! Erklären Sie sich! MISTINGUE Mit welchem Recht, Monsieur, halten Sie mich hier gefangen? LENGLUMÉ Na, Sie sind gut, mein Lieber! MISTINGUE Ich hoffe, Sie können mir erklären, wie ich in Ihre Kissen komme! Ich kenne Sie doch überhaupt nicht. LENGLUMÉ Ich Sie genausowenig! (Beiseite) Wo kommt denn dieser Typ her? Nach einer heftig durchzechten Nacht anläss- lich eines Ehemaligentreffens seines Jugendin- ternats erwacht der rechtschaffene und wohl- habende Bürger Lenglumé am nächsten Morgen mit einem heftigen Kater und ohne jegliche Erinnerung an die Geschehnisse der Nacht. Zu seiner grossen Überraschung befin- det sich neben ihm im Bett ein schnarchender Mann, den er als seinen Schulkameraden Mis- tingue identifiziert. Lenglumés Gattin Norine studiert beim gemeinsamen Frühstück die Zeitung und stösst auf einen Artikel, der von einem Mord an einer jungen Kohlenschleppe- rin in der vergangenen Nacht berichtet. An- hand einer Reihe von Indizien – einem Damen- schuh, blonden Locken und Kohlestücken – kommen die beiden Männer entsetzt zu dem Schluss, dass sie im Rausch jenen grausamen Mord begangen haben müssen. Sie versuchen panisch, ihre kohlschwarzen Hände reinzu- waschen und allfällige Belastungszeugen aus dem Weg zu räumen, um ihre weisse Weste zu bewahren.

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