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spielzeitheft16

Und Christine wollte sich trösten, es sei nichts und werde bald vergehn; aber die Pein nahm nicht ab, und unmerklich wuchs der kleine Punkt, und alle sahen ihn und frugen sie, was es da Schwarzes gebe in ihrem Gesichte? Immer und immer musste sie denken, dass auf den gleichen Fleck der Grüne sie geküsst und dass die gleiche Glut, die damals wie ein Blitz durch ihr Gebein gefahren, jetzt bleibend in demselben brenne und zehre. So wich der Schlaf von ihr, das Essen schmeckte ihr wie Feuerbrand, suchte Trost und fand keinen, denn der Schmerz wuchs immer noch, und der schwarze Punkt ward grösser und schwärzer und nach dem Munde hin schien sich auf dem runden Flecke ein Höcker zu pflanzen. Die schwarze Spinne Freilichttheater nach Jeremias Gotthelf Vor vielen hundert Jahren lebt im Emmental der wüste Ritter Hans von Stoffeln. Der be- handelt seine Bauern schlecht und zwingt sie nicht nur, ein Schloss für ihn zu bauen, son- dern ihm danach auch noch innerhalb eines Monats einen Schattengang mit hundert aus- gewachsenen Buchen zu pflanzen: Ein schier unmögliches Unterfangen. Gerade als die Bauern verzweifeln, erscheint ein «Grüner», ein Jägersmann, der ihnen einen unheim- lichen Handel vorschlägt: Er schaffe die Bu- chen, wie gefordert, in Monatsfrist hoch zum Schloss. Als Lohn dafür wolle er nichts wei- ter als ein ungetauftes Kind. Im allgemeinen Grauen vor diesem gottlosen Angebot findet sich nur eine, die nicht erschrickt. Die muti- ge Christine lässt sich auf den Pakt mit dem Teufel – denn niemand anderes verbirgt sich im grünen Jägerkostüm – ein. Ein Kuss des «Grünen» auf ihre Wange besiegelt das Bünd- nis. Christine hofft, den Teufel überlisten zu Fortsetzung auf Seite 31 14 — 15

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